O2 Fortbildung / Abtauchen

Artikel zur O2 Fortbildung

Am 5.11. war es wieder soweit, unser diesjähriges Abtauchen stand an. Abtauchen ist ein alt
hergebrachter Brauch bei uns Tauchern. Mit dem Termin wird die Tauchsaison in unserem
heimischen Gewässern am See Freigericht West abgeschlossen. Dieses mal hatten wir uns etwas
besonderes einfallen lassen. Da eh schon die meisten Mitglieder sich den Termin in ihren
Kalendern geblockt hatten, haben wir den Event mit einer Fortbildung kombiniert.


Thema: Die Notwendigkeit der Sauerstoffgabe bei Tauchunfällen


Bei rund 50 Prozent der im VDST (Verband Deutscher Sporttaucher) untersuchten Tauchunfällen,
bekommen Verunfallte keine oder eine nicht ausreichende Sauerstoffversorgung im Rahmen der
Erstmaßnahmen vor Ort. Das nahm der VDST zum Anlass eine „Sauerstoffinitiative“ bei seinen
Mitgliedsvereinen ins Leben zu rufen. Mit dieser Initiative soll die Notwendigkeit einer schnellen
Sauerstoffgabe bei Tauchunfällen noch stärker an die Basis, sprich den Taucher, gebracht werden.
Ziel unser Fortbildung war daher, dass unsere Mitglieder die Notwendigkeit der schnellen
Sauerstoffgabe kennen und die dazu notwendigen O2-Systeme einsetzten können.


Zu der Fortbildung hatten sich 20 Vereinsmitglieder angemeldet.


Es gab einen Theorie- sowie einen Praxisblock. In dem Theorieblock wurden von den Teilnehmer
Fragestellungen bearbeitet wie:


Was ist Sauerstoff und was macht er mit unserem Körper an Land und während eines
Tauchganges?
Welche Symptome können bei einem Tauchunfall entstehen?


Welche Maßnahmen leiten wir ein wenn es zu einem Tauchunfall gekommen ist?


Der Lerninhalt sollte nicht über Frontalbeschallung erfolgen, sondern durch gezielte
Fragestellungen von den Teilnehmern selbst erarbeitet werden. Die Teilnehmer sammelten Punkte
die ihnen zu den Fragestellungen einfielen, schrieben diese auf Karten und stellen diese in der
Runde vor. Fehlende Punkte wurden von den Ausbildern dann ergänzt.


Jetzt ging es darum das in der Theorie erlernte in der Praxis zu üben.
Eine große Herausforderung bei der Einleitung von Erste Hilfe Maßnahmen bei Tauchern stellt der
Taucheranzug dar. Kann ein Naßtauchanzug noch ohne große Probleme mit Schneidewerkzeugen
wie zB einem Gurtschneider aufgeschnitten werden, so stellt ein Trockentauchanzug mit seinem
verarbeiteten Materialen wie zB Kevlar und seinem robusten gasdichten Reißverschluß eine große
Hürde dar. Wir hatten uns hierzu einen alten Trockentauchanzug, sowie verschiedene
Schneidewerkzeuge besorgt. Einen Freiwilligen, der aus dem Anzug rausgeschnitten werden
sollte, war auch schnell gefunden. So konnte jeder Teilnehmer selbst ausprobieren wie gut oder
wie schlecht es mit den verschiedenen Schneidewerkzeugen funktioniert den Oberkörper eines
verunfallten und bewußtlosen Tauchers freizulegen. Nur mit einem freien Oberkörper kann eine
notwendige Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) durchgeführt werden. Die HLW konnten die
Teilnehmer an unserem Dummy „Björn“ dann üben. Ebenfalls wurden die in unserem Verein
vorhanden Sauerstoffsysteme und deren Handhabung vorgestellt. Alle durften diese mal
zusammenbauen und deren Funktion ausprobieren.


Danach konnte es dann endlich bei herrlichem Wetter ins Nasse gehen. Die Tauchgruppen wurden
jeweils von einem Tauchlehrer begleitet der die Übung beobachte. Während des Tauchgangs sollte
geübt werden einen bewußtlosen Taucher an die Oberfläche zu bringen. Diesen dann an Land
verbringen und die Rettungskette einzuleiten. So konnte das Erlernte realitätsnah vertieft werden.
Eine HLW als Rettender in einem Taucheranzug durchführen ist schon etwas schweißtreibend. Im
anschließenden Abschlussbriefing hatte jeder die Gelegenheit die Übungen Revue passieren zu
lassen und ein Feedback zu der Fortbildung zu geben.


Von allen Teilnehmer wurde die kurzweilige Vermittlung der Lerninhalte gelobt und das es mal
wieder Spaß gemacht hatte neues zu Lernen oder bekanntes Wissen zu vertiefen.