Neptun Chronik
Sporttauchergruppe NEPTUN – seit 1979 eine Abteilung des WSV Großkrotzenburg
Der Großkrotzenburger See – Wiege des Tauchsports in der Region
Schon in den 60er Jahren tauchten im WSV die Gebrüder Jonny und Ludwig Kaus von Zeit zu Zeit im Großkrotzenburger See, um sich für den Urlaub im Mittelmeer fit zu machen. Das Tauchen mit Atemgerät war damals ein absolut exotischer Sport. Es galt als gefährlich und die Ausrüstung war, im Vergleich zu heute, sehr teuer. Die Kinder im WSV machten sich immer einen Spaß daraus, über den Tauchern in den kalten Luftblasen zu schwimmen und ab und zu, soweit es eben ging, zu den Gerätetauchern abzutauchen. Das gleiche Schauspiel erleben wir heute im Sommer immer noch – nur sind die jungen Schwimmer von damals heute oft die Taucher der Sporttauchergruppe NEPTUN im Neopren-Anzug unter Wasser.
Tauchen als Ergänzung zum Schwimmsport
„Mit einer Tauchabteilung können wir unsere Schwimmerinnen und Schwimmer weiter an den Verein binden, wenn sie aus der aktiven Wettkampfmannschaft ausscheiden…..“ mit dieser Idee des damaligen Sportwartes Heinz Amend und der Unterstützung der damaligen WSV-Vorsitzenden Fritz Röttgen und Dieter Born bildete sich 1978 eine kleine Gruppe (Antje Swidurski, Heinz Amend, Klaus und Frank Ostheimer, sowie Stephan Kaus und Theo Botzum jr.), die sich fortan neben dem Schwimmsport auch dem Tauchen mit Atemgerät widmeten. Diese Idee, ein „Auffangbecken“ für aktive Schwimmer zu bieten, ist noch heute Schwerpunkt der Sporttauchergruppe NEPTUN.
Allerdings war es ein steiniger Weg, bis zur offiziellen Abteilungsgründung 1979, da sowohl die Gemeinde, als auch die seeanliegenden Vereine zunächst nicht uneingeschränkt für die Ausübung des Tauchsports am Großkrotzenburger See waren.
Diese anfänglichen Zweifel haben sich allerdings nach und nach zerstreut. Inzwischen besteht seit über 25 Jahren ein gutes Verhältnis zwischen den Seeanliegern und der Sporttauchergruppe NEPTUN. Mit der Abteilungsgründung 1979 wurde auch die Aufnahme des WSV in den Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST) und in den Hessischen Tauchsportverband (HTSV) eingeleitet.
Da bereits vor Abschluss der langwierigen Aufnahmeverfahren in den Verband die erste Clubfahrt geplant und dafür ein Versicherungsschutz benötigt wurde, traten die Gründungsmitglieder zunächst in die Tauchabteilung des Schwimmvereins Frankfurt/Höchst ein (für Insider: Stichwort „Höchster Stempel“). Die erste Vereinsfahrt führte 1979 an die nordspanische Küste, nach La Escala. Im Laufe des Jahres 1979 kamen die ersten Anfragen und Aufnahmeanträge, die Sporttauchergruppe wurde, zum Schrecken einiger WSV-Mitglieder, größer und größer.
Zunächst war es für die Gründungsmitglieder sehr schwierig, die zwingend notwendige Tauchausbildung zu bekommen. Ausrüstung war nur begrenzt vorhanden und Tauchausbilder gab es in der Region nur spärlich.
Kurios, ja eigentlich extrem gefährlich, war die Regelung, dass vor Beginn der ersten Prüfungstauchgänge zum Deutschen Tauchportabzeichen Bronze, bereits 20 Tauchgänge im Freigewässer nachgewiesen werden mussten. So machten wir unsere ersten „autodidaktischen“ Erlebnisse im Großkrotzenburger See. In der bis dahin mangelnden Ausbildung ist der Grund für manche „Notaufstiegsübungen“ zu suchen, bei denen durch gegenseitiges Aufblasen der Rettungswesten die Taucher, unter den staunenden Blicken der Zuschauer, durch die Wasseroberfläche schossen. Aus heutiger Sicht unvorstellbar.
Der rettende „Tauchengel“ kam in Gestalt des damaligen hessischen Ausbildungsleiters und Tauchlehrer 3, Dr. Gerd Heiligenthal. Er hatte das größte Verständnis und auch die Geduld im Winter im eiskalten Wasser auf nun schon sieben Prüflinge zu warten, die auch noch einzelne Ausrüstungsgegenstände (weil oft nur 1x vorhanden) zwischen den Tauchgängen untereinander austauschen mussten.
Leider konnte aus Kapazitätsgründen in der Wintersaison kein Tauchtraining im Großkrotzenburger Hallenbad abgehalten werden. Kontakte zum Trainer der Wasserfreunde Maintal, Wolfgang Wengel, halfen uns, wöchentlich eine Stunde im Maintaler Hallenbad zu bekommen. Auch beim theoretischen Teil war wieder Autodidaktik angesagt. Es gab nur wenige gute Lehrbücher – die wir lasen und das Verstandene in den ersten „Tauchersitzungen“ diskutierten. Den Gründern sind hier noch Bücher von Walter Matthes (dem ehemaligen VDST-Ausbildungsleiter) in Erinnerung. Der militärische Stil ließ sich nicht verleugnen – so empfahl Matthes Tauchbeginnern, die beim dritten Anlauf die DTSA-Übungen nicht schafften, gänzlich aufs Tauchen zu verzichten und „weiter am Strand Sandburgen zu bauen“. Aber auch bis heute gültige Ernährungsregeln, dass „belegte Brötchen nicht als Malzeit gelten“ waren darin zu finden.
Unsere Sporttauchergruppe hatte zu dieser Zeit noch einen recht familiären Charakter, da fast alle Aktiven früher zusammen in der Wettkampfmanschaft des WSV schwammen, kannte man sich seit vielen Jahren und die wenigen „Neuen“ waren schnell in die kleine Clique integriert.
In den Tauchersitzungen und Sitzungen mit den örtlichen Gremien wurden einige Grundvoraussetzungen für die Sporttauchergruppe NEPTUN festgelegt. Wir schafften im Rahmen der Vereinsförderung die ersten Gerätschaften an (das war uns sehr willkommen, denn wir hatten viel mehr Taucher, als Tauchausrüstungen) und wir sagten der Gemeinde Taucheinsätze im Großkrotzenburger See zu, wenn „Not am Mann“ ist. Hierzu wurde ein Alarmierungsplan für dringende Taucheinsätze ausgearbeitet, der beim Arbeiter Samariter Bund Großkrotzenburg hinterlegt war. Um ständige Ausgaben, wie z.B. Verbandsbeiträge decken zu können und kleine Rücklagen in der Taucherkasse aufzubauen, wurde ein Quartalsbeitrag von DM 20.- eingeführt.
So richtig zur Sache ging es beim ersten
Antauchen im März 1980
Nachdem jeder, mehr oder weniger lang, in dem kalten Wasser tauchte, feierten wir uns selber im Vereinsheim. In dieser Zeit entdeckten wir unseren See, zwar hatten wir schon viele Tauchgänge absolviert, aber wie das so ist mit den Anfängern, man achtet mehr auf sich selbst, als auf die Umgebung. Wir fanden einige schöne Stellen und wussten bald sehr genau, wo man viele Fische, große Hechte, alte Stühle, Schlamm, Fahrräder oder andere interessante Dinge findet.
An den Wochenenden saßen wir am See zusammen, zeigten uns gegenseitig stolz unsere neuen Ausrüstungen und endlich konnte jeder dann tauchen, wann er wollte und musste nicht mehr bei mindestens drei Leuten fragen, ob er nicht mal dies oder jenes ausleihen könnte.
Im September 1980 führte eine gemeinsame Clubfahrt zu der Baleareninsel Menorca. In der Tauchschule von Rolf Vogel bekamen Gisela Amend und Christa Ostheimer ihre ersten Tauchweihen. Im Vergleich zum spanischen Festland ist das Mittelmeer hier um Klassen besser. Sichtweiten teilweise über 40 m, sowie herrliche Unterwasser-Tropfsteinhöhlen und große Wracks boten unvergessene Erlebnisse.
1981 stieg Frank Ostheimer ins wettkampfmäßige Flossenschwimmen ein und hatte gleich Erfolg. Er wurde im April 1981 Hessischer Jahrgangs-Meister und wurde in den Landeskader berufen.
Gleichzeitig arbeitete sich die Gruppe verbissen weiter durch Tauchbücher und erfuhr, das Boyle-Majotte und Guy-Lussac keine französischen Nachspeisen sind.
Bald hatte auch die ewige Hin-und Herfahrerei der Flaschen ein Ende, denn wir kauften einen Kompressor (mit Benzinmotor!!). Die nichttauchenden Mitglieder des WSV mussten sich zwar erst an das tuckernde Gerät gewöhnen (wenn er nicht gerade kaputt war, was sehr oft der Fall war), aber wir sind ja tolerant und bald hatte sich jeder an die lautstarke Unterbrechung der Wochenendidylle gewöhnt. Der Benzinmotor war damals notwendig, denn man schleppte den Kompressor überall hin mit, wenn man an andere Seen zum Tauchen fuhr. Füllmöglichkeiten oder Tauchbasen gab es so gut wie nicht.
Zu Himmelfahrt fuhren wir an den Titisee. Wir wohnten in einem alten Holzhaus weit ab von jeglicher Zivilisation, aber direkt am See. Dass der See vollkommen ungeeignet zum Tauchen war, merkten wir erst bei den ersten Tauchgängen. Eine bescheidene Sicht und ständig kreisten Ausflugsdampfer. Unvergessen blieben hier diverse Knoblauchorgien mit exotischen Fruchtweinen, sowie die „heilende Wirkung“ von japanischem Heilöl in Taucherohren. Die Gemeindeärztin bescheinigt uns, dass sie noch nie so einen Gehörgang gesehen hätten – hatten wir etwa das Heilpflanzen-Öl mit den „Schwedenkräutern“ verwechselt?
Die zweite Fahrt ging mit dem HTSV in die Schweiz zum Bergseetauchen. Wir wurden bald mit den anderen Vereinen warm, lernten dass sich jeder Taucher duzt (trotzdem gibt es Unterschiede in der Rang- und Hackordnung) und passten uns den rauen, aber herzlichen Sitten an. Diese HTSV-Bergseetauchfahrten wurden über Jahre hinweg zum Bestandteil der Aktivitäten. Viele Mitglieder legten Prüfungstauchgänge für Silber und Gold ab.
1982 stand der Sport im Mittelpunkt:
Bei den Hessischen Meisterschaften erreichten Ingo Kruckewitt, Michael Haag und Frank Fischer erste Platzierungen. Einen vorläufigen Höhepunkt erreichten die Flossenschwimmer durch erste, zweite und dritte Plätze von Ingo Kruckewitt und Frank Ostheimer bei den Süddeutschen Meisterschaften und der Qualifizierung für die Deutschen Meisterschaften in Hannover.
Unsere guten Kontakte zu den Maintaler Schwimmern konnten wir im Sommer ´82 nutzen und mit unseren „Frischlingen“ Tauchübungen im Freibad Maintal durchführen. Die monatlichen Tauchersitzungen wurden kurzerhand in Frankfurter Kneipen (z. B. Weinpumpe, Blaubart etc.) verlegt. Ebenfalls aus dieser Zeit ist der, bei anderen Vereinen durchaus nicht übliche Gedanke, alle Mitglieder an den Entscheidungen des Abteilungsvorstandes teilhaben zu lassen. Jeder hat bei uns ein Stimmrecht und kann die Aktivitäten mit beeinflussen. Eine Idee, die auch heute noch, auch bei einer Gruppenstärke von über 50 Aktiven mit Erfolg praktiziert wird.
Der Allgäu und seine Parkwächter
Im Mai 1982 fuhren wir mit 12 Teilnehmern in den Allgäu. Die Bergeseen brachten die ersehnte Entspannung. Für Einige waren es die ersten Bergseetauchgänge. Bisher nicht gekannte Sichtweiten entlohnten für die lange Anfahrt. Im Blindsee allerdings, der seinen Namen zu Recht trägt, ging Stephan Kaus dem einzigen Angler am See als größter Fang des Jahres an den Haken. Wir amüsierten uns noch lange über die Diskussionen mit dem königlich bayrischen Parkplatzwächter, der das Anziehen der Tauchausrüstung als sehr anstößig empfand. Leider konnten bei der Abreise nicht alle Motoren gestartet werden, da beim Traditionsteam des roten Alfa Romeo eine Dichtung nicht mehr das hielt was sie eigentlich sollte: Benzin. Für diese Fahrt erhielt die TG einen Zuschuss von DM 700.- vom WSV. Das Geld wurde nach einstimmigem Beschluss in der Tauchersitzung für die Anschaffung eines Notfallkoffers angelegt.
Einen negativen Beigeschmack unseres Taucherdaseins am See Großkrotzenburger brachte der Juli ’82. Unsere Zusage zur Gründerzeit, Taucheinsätze für die Gemeinde zu übernehmen, musste nun mit der Bergung eines Ertrunkenen eingelöst werden. Der Appetit für das an diesem Tag stattfindende „Röttgen´sche Haxenessen“ war uns allerdings damit vergangen.
Für den Sommernachtstanz des WSV im August 1982 übernahm die Sporttauchergruppe die Vereinswirtschaft. Nach einigen doch sehr stressreichen Tagen konnte ein recht üppiger Gewinn in der Taucherkasse verbucht werden. Da uns der erste Kompressor nur Probleme bereitete, beschlossen wir im September ´82 einen soliden Bauer-„Capitano“ für knapp 5000 DM anzuschaffen.
Bei den nun schon zahlreichen Tauchgängen im See Großkrotzenburg fanden wir, dass eine große Seereinigung einmal dringend nötig sei, um das über Jahrzehnte angestaute Gerümpel zu entfernen. Am 16. Oktober 1982 fanden sich alle Mitglieder sowie ein leerer Müllcontainer am See ein. Der Container war am Abend wohl gefüllt – einige Taucher auch.
Die Presse war von der damals noch seltenen Reinigungsaktion beeindruckt und viele Zeitungen berichteten darüber.(Das Kraftwerk Staudinger spendete einen riesigen Topf Erbsensuppe, der zu Gunsten der Umweltschutzorganisation „Greenpeace“ verkauft wurde). Wir waren uns alle einig, dass in Zukunft der Punkt Umweltschutz besonders für Taucher einen hohen Stellenwert haben sollte, da nur der Erhalt der Gewässer auch den Erhalt unseres Hobbys ermöglicht.
Im gleichen Monat machten die Jünger NEPTUN’s durch einen weiteren Einsatz auf sich aufmerksam. Im Tistrasee bei Klein-Auheim kamen regelmäßig Ölbläschen an die Wasseroberfläche. Die Sporttauchergruppe wurde über den Einsatzplan des ASB Großkrotzenburg alarmiert. Nachdem wir den Kopf unter Wasser steckten, dachten wir, im Main gelandet zu sein: Die Sichtweite war gleich Null! Man vermutete seitens der Polizei zunächst ein versunkenes Auto – ans Tageslicht kam allerdings ein großes Ölfass, das schon viele Jahre im See lag und nun langsam durchrostete. Der Einsatz wurde honoriert das verdiente Geld besserte die Taucherkasse auf.
Im November 1982 veranstaltete die Sporttauchergruppe erstmals zusammen mit dem Frankfurter Tauchclub Atlantis einen Praxislehrgang „Tauchmedizin“ am Hennestausee durch. Unvergessen blieben hier Vorträge über das Bergen eines Verunfallten, vorgeführt von Tauchlehrer Norbert Kauz auf dem Seminartisch, das unermüdliche aber unerwünschte Stricken unserer Damen sowie die bohrenden Unterbrechungen einer Teilnehmerin: ..ich hätte da mal ´ne Frage? – ja Angela! Im Mittelpunkt standen natürlich die praktischen Bergungs- und Transportübungen (bei Schneefall) in dem rund 4 Grad kalten Wasser. Zum Aufwärmen heizten wir die hoteleigene Sauna an.
1983 – die ersten Tauchlehrer aus den eigenen Reihen:
1983 wurden die ersten NEPTUN -Taucher (Heinz Amend, Klaus und Frank Ostheimer) mit den höchsten Tauchsportabzeichen, dem DTSA-GOLD gekürt. Die Zeit ohne Ausbilder war nun bald vorbei: Klaus Ostheimer wurde 1983 und Frank Ostheimer 1984 vom VDST zur Tauchlehrerprüfung auf die französischen Atlantikinsel „I´lle de Glenans“ geschickt. Beide durften nach einer stressreichen Woche den begehrten Eintrag im Taucherpass als VDST/CMAS Tauchlehrer 1 (damals Moniteur 1) mit nach Hause nehmen. Im gleichen Zeitraum absolvierten Heinz, Klaus und Frank die damals legendäre „Fach-Übungsleiter-Schmiede“ von Jürgen Patzer in Gießen.
Trainingszeiten und ein neuer Taucherraum
Seit dem 9. Januar 1984 konnten wir nun endlich im Großkrotzenburger Hallenbad trainieren. Wir bekamen montags von der Schwimmmanschaft des WSV und von der DLRG Großkrotzenburg jeweils eine halbe Stunde ab und konnten das komplette Bad für 1 Stunde nutzen. Endlich konnten wir auch in den Wintermonaten regelmäßig trainieren.
Im Juli 1984 war dann auch der Umbau des Taucherraumes fertig, der in Eigeninitiative getätigt wurde. Es wurde gefliest, ein Abfluss installiert (obwohl das Wasser nicht dahin läuft), ein Regal und eine Stange für Kisten bzw. Anzüge eingerichtet. Das ewige Schleppen des Kompressors hatte nun auch ein Ende. Wir kauften einen Elektromotor und konnten nun direkt im Taucherraum füllen – und das ohne große Lärmbelastung.
Ein Wrack im See…. das alte Sturmboot der Wehrmacht
Bei einem der seltenen Tauchgänge außerhalb unserer Vereinsgrenzen, wurde in Nähe der großen öffentlichen Badeinsel ein altes, tief im Schlick steckendes Wrack gefunden. Bei näherem hinsehen, sahen wir, dass es ein altes hölzernes Sturmboot der deutschen Wehrmacht war. Ein graviertes Metallschild am Heck wies die genauen Daten und das Herstelljahr 1941 aus. Ältere WSV-Mitglieder konnten sich noch daran erinnern, dass nach Kriegsende die amerikanischen Besatzungskräfte zum Spaß auf dem See mit solch einem Boot herumfuhren. Es hatte einen auf dem Heck liegenden Motor mit direkter, langer Antriebswelle. Der Motor war allerdings weg (Jahre später erfuhren wir auch warum: Der „Finder“ erzählte uns mal die Geschichte der Motorbergung.) Kurz entschlossen hoben wir das Wrack mit extra angefertigten Hebefässern. Wir wollten es an Land restaurieren. Allerdings blieb es bei dieser Absicht. Die Substanz des Holzes war einfach zu schlecht. Wir versenkten es schließlich wieder. Solange es noch hält, erfreuen wir uns heute regelmäßig beim Tauchen an unserem Wrack.
Im Sommer 1984 konnte das 5-jährige Bestehen der Sporttauchergruppe NEPTUN gefeiert werden. Wir luden aus diesem Anlass zu einem Tag der offenen Tür im Vereinsheim am See ein. Alle Besucher konnten sich über Ausbildung, Gerätschaften sowie Vorraussetzungen für das Sporttauchen und Flossenschwimmen umfangreich informieren. Als Gäste waren u. a. Helfer der ersten Stunde geladen:
- die Tauchlehrer Dr. Gerd Heiligenthal, Detlef Herwig und Hans Krieg
- für den VDST: Jörg Schultz Engelhard,
- Wolfgang Wengel von den Maintaler Schwimmern
- sowie Vertreter von Gemeinde, ASB und den Seeanliegern
Zur Unterhaltung wurden mehrere Unterwasser-Filme und Diavorträge geboten. Der Erlös der Veranstaltung ging wieder zu Gunsten der Umweltorganisation „Greenpeace“. Wir kauften die ersten Vereinspullis (ebenfalls von Greenpeace) und ließen sie mit unserem NEPTUN Logo besticken.
Bei der Tauchersitzung im August 1984 wurde erstmals das rasante Wachsen der Gruppe bemängelt und ein kurzfristiger Aufnahmestopp beschlossen. Hierzu folgten in den kommenden Jahren noch viele Änderungen.
Im Oktober wurde eine Reihe von regelmäßigen Vereinsfahrten nach Sa Riera zur Tauchbasis von Christian Galle eröffnet. Wir waren von der sehr guten Unterwasser-Welt in diesem Gebiet der Costa Brava überrascht und verbrachten in den folgenden Jahren viele schöne Wochen in dem verträumten Fischerörtchen Sa Riera und Begur. Manche fuhren sogar mehrmals im Jahr nach Spanien.
Vor Beginn der Badesaison fand im Mai eine große Seereinigung statt. Die 12 eingesetzten Taucherinnen und Taucher konnten den See in einem sechsstündigen Taucheinsatz von 12 Kubikmeter Unrat befreien. Büchsen und Flaschen, Benzinkanister, Autoreifen, Fahrradteile, Gartenmöbel und Kleidungsstücke kamen zum Vorschein. Im Rahmen der Säuberungsaktion wurde durch den Verkauf von Eintopf und Würstchen ein Erlös von DM 300 zugunsten von Greenpeace erreicht.
Die Sporttauchergruppe organisierte 1985 erstmals ein überregionales Wochenendseminar „Tauchmedizin“, unter Leitung des VDST-Verbandsarztes Dr. Jürgen Füssl.
Geprägt war das Jahr 1986 vor allem durch einen großen Mitgliederzuwachs. Dass Tauchen eine herrliche Freizeitbeschäftigung ist, erkennen immer mehr Leute und so konnten auch wir uns nicht den vielen Anträgen verschließen, die allerdings oft aus dem Freundeskreis unserer Mitglieder kamen. Im März 1986 wurde die Abteilungsstärke auf max. 35 Aktive begrenzt und eine Aufnahmegebühr von DM 100.- für die Abteilung eingeführt.
Im Juni 1986 mussten wir erneut einen Ertrunkenen bergen, der aus unserer Sicht durchaus hätte gerettet werden können, wenn wir schneller informiert worden wären. Wir fanden den Verunfallten innerhalb weniger Sekunden, da die Unfallstelle sehr genau bekannt war.
Seit Anfang des Jahres 1986 bestand die Möglichkeit, im HTSV-See Schönbach bei Herborn zu tauchen, der vom Landesverband neu angepachtet wurde. Der See ist mit 30 m Tiefe für Prüfungsabnahmen ideal. An Pfingsten 1987 unternahm die Sporttauchergruppe eine Vereinsfahrt nach Schönbach. Das Wetter war bescheiden, die Stimmung dafür umso besser. Wir waren die einzigen am See und grillten im illustren Kreise. In den Folgejahren haben wir regelmäßig die Tauchlehrerdienste an Pfingsten gestellt.
Auch die theoretische Ausbildung wurde immer größer geschrieben. Das Engagement der Mitglieder um mehr Sicherheit fand seinen Ausdruck in Seminarbesuchen, wie Rettung und Bergen von Verunfallten, Tauchsicherheit (in der Sportschule Frankfurt), Kompressorlehrgänge usw.
Bei der JHV ´87 übernahm Ottmar Ernst die Aufgaben des Kassenwartes und der bisherige Kassierer Frank Ostheimer übernahm den neu eingerichteten Posten des Ausbildungsleiters. Auf Initiative von Klaus Ostheimer wurde eine Geschäftsordnung erarbeitet und in Kraft gesetzt.
Im März 1987 initiierte Jochen Hasenbank die Gründung der Taucherzeitung „Seepferdchen“, um einen regelmäßigen und vereinsübergreifenden Informationsaustausch zwischen den Tauchclubs des HTSV ermöglichen sollte.
Salzkammergut
Im September fand eine Vereinsfahrt in das Salzkammergut statt. Neben Tauchgängen im Gossausee, Grundlsee und Mondsee wurde auch der legendäre Toplitzsee betaucht. (das war damals noch erlaubt). Der Toplitzsee bestach durch hervorragende Sichtweiten und eine Fischerhütte mit vielen historischen Utensilien. Utensilien, die auch unter Wasser überall herumlagen.
Ebenfalls 1987 wollten wir die dunkle Zeit in unserem See verlassen und professionelle Unterwasserlampen bauen. Bisher halfen wir uns, mehr schlecht als recht, mit selbstgebauten, teilweise abenteuerlichen Gebilden, die allesamt nicht sehr lange hielten. Meist tauchten wir ganz ohne künstliches Licht. Die Augen gewöhnen sich an alles. Wir gründeten einen „Lampenausschuss“. Nach weiteren Selbstbauversuchen kauften wir schließlich professionelle Lampen zum Mengenpreis. Von da an waren immer 100 Watt Halogen mit dabei. Wir waren erstaunt, was nun alles im See zu sehen war!!
Den Saisonabschluss bildete ein großes Oktoberfest mit den befreundeten Tauchclubs aus Hanau, Gelnhausen und Bruchköbel, das in unserem Vereinsheim stattfand.
Im Juni 1989 stand eine Tauchfahrt nach Holland auf dem Plan. Unser Ziel waren die Gewässer rund um die Halbinsel Shouwen-Duiveland. Die Insel liegt zwischen dem abgedeichten Grevelinger Meer und der zur Nordsee offenen Oosterschelde. Die Insel liegt in der Province Zeeland, ca. 65 km südlich von Rotterdam. Mit dem Auto ist man in 5 – 6 Stunden am Ziel. An der Fahrt nahmen 24 Personen teil, darunter 11 Taucher. Unterbringung fanden wir in der Bungalowsiedlung „Den Osse“. Für Taucher ist der Einstieg problemlos von Land aus möglich. Wir waren von der Klarheit des Wassers, dem Fischreichtum und der vielfältigen Unterwasserflora angenehm überrascht. Die dortigen Tauchgründe eignen sich wegen ihrer attraktiven Flachwasserbereiche ohne Strömung auch für Anfänger. Unbestätigte Gerüchte besagten, dass einige (Gründer) ihre nassen Tauchklamotten nie aus dem Auto räumten, aber dafür mit offenem Fenster nach Hause fuhren!
Vom 29.-30.10.88 fand eine Vereinsfahrt an den Bodensee statt. Teil dieser Fahrt war ein Besuch der Druckkammer in Überlingen in der einige Taucherinnen und Taucher einen Tauchgang auf 56 m simulierten. Bei 3 Tauchgängen im Bodensee konnte die bizarre, aber nicht ganz ungefährliche Felsenlandschaft im Überlingersee genossen werden. Exaktes und sicheres Tarieren ist hier besonders angesagt, da die Steilhänge oft senkrecht und glatt bis auf sehr große Tiefen abfallen.
Am 31. März 1989 fuhren wir mit neun Tauchern bzw. Taucherinnen zu einer Übung zur Bundeslehr-und Forschungsanstalt der DLRG nach Berlin. Organisiert wurde die Fahrt vom Gelnhäuser Tauchverein. Um 22 Uhr trafen wir uns in Gelnhausen am Bus nach Berlin. In Hannover stiegen noch zehn Bielefelder Taucher zu und los ging es in Richtung Berlin. Gegen Morgengrauen passierten wir die Grenze zur DDR. Nach gründlicher Passkontrolle ging es endlich weiter und bald waren wir am Zielort. Um 8 Uhr gab es am Tauchturm der Berliner DLRG ein gemeinsames Frühstück und die Begrüßung durch den Hausherrn und Maschinisten. Die Quartiere wurden gezeigt und schon ging es zur Sache. Wir wurden in 6er Gruppen eingeteilt und stiegen in die Druckkammer. Der Übungsturm besteht aus einer Kammer, die in Verbindung mit einem 8 m tiefen Wasserbecken steht. In dieser Kammer wurden wir zunächst einem Umgebungsdruck von vergleichbar 42 m ausgesetzt. Anschließend tauchten wir im Wasser noch 8 m ab und konnten somit einen Tauchgang auf 50 m Tiefe simulieren. Nach dem Tauchgang waren wir nun bereit, Berlin zu erobern. Shopping und Stadtrundfahrt standen auf unserem Programm. Die Anstrengung der nächtlichen Busfahrt und der Druckkammertauchgang gingen allerdings bei einigen Teilnehmern nicht spurlos vorüber und so kam es, dass viele die Stadtrundfahrt für ein Nickerchen nutzten – jeder aber einen anderen Teil der Rundfahrt mitbekam. Bei den anschließenden Erzählungen fügte sich das Puzzle wieder zusammen.
Am Abend trafen wir uns mit unseren Freunden aus Gelnhausen und Bielefeld in der Gaststätte „Eierschale“. Es war nur schade, dass es in Berlin zwei Gaststätten „Eierschale“ gibt. Eine am Kurfürstendamm und eine in Berlin-Dahlem. Wir waren natürlich, allerdings auf Raten eines Berliner´s, in der Falschen und kamen erst nach einer längeren U-Bahnfahrt zu unserem wohlverdienten Abendessen. Es wurde noch eine lange und schöne Nacht. Der nächste Tag begann mit einem zünftigen Frühstück mit Stehgeiger draußen in Grunewald. Gegen Mittag starteten wir Richtung Heimat. Erschöpft von dieser ereignisreichen Reise, landeten wir alle wieder gesund und munter wieder zu Hause – außer „einer“, der Tauchflasche von Stephan, die nie wieder auftauchte.
Schlechtes Wasser im See Großkrotzenburg?
Anfang 1989 beunruhigten extrem schlechte Sichtweiten die NEPTUN Taucher. Schließlich wurden Wasserproben aus verschiedenen Tiefen entnommen und von Mitgliedern des BUND vor Ort untersucht. Die Ergebnisse ergaben allerdings sehr gute Wasserwerte (nahe Trinkwasserqualität). Die beobachtete Trübung des Wassers war lediglich auf verfrühte Algenblüte verursacht durch den sehr warmen Winter zurückzuführen.
Unter diesem Motto stand die Großveranstaltung anlässlich unseres Jubiläums am 22. und 23. Juli 1989 am See Großkrotzenburg. Im Stil der jährlichen WSV-Feste mit Bierzelt und Lifemusik, konnten mehrere Tausend Besucher verzeichnet werden. Die Veranstaltung war für unsere relativ kleine Gruppe ein Kraftakt. Viele WSV-Mitglieder halfen mit viel Hingabe.
1989 verstarb unser langjähriger WSV Vorsitzender Fritz Röttgen. Er stand der Gründung der Sporttauchergruppe von Anfang an sehr offen gegenüber, konnte so manche Bedenken im WSV Vorstand und bei den Seeanliegern durch seine ihm eigene Köl´sche Art ausräumen und ermöglichte so die Gründung der Tauchabteilung. Seine Worte zur jährlichen Sonnwendfeier bleiben uns unvergessen.
Bei der Mitgliederversammlung Anfang 1991 stellte der langjährige Abteilungsleiter Klaus Ostheimer sein Amt zur Verfügung. An seine Stelle trat nun Michael Haag. Klaus, der dieses Amt seit 1980 (also kurz nach der Gründung) innehatte, konnte durch sein ausgleichendes Wesen viele Spannungen, die sich in einer Gruppe immer mal ergeben, bereits im Vorfeld abbauen. Die Sporttauchergruppe verfügte beim Wechsel über solide technische und finanzielle Mittel und war vom Mitgliederstand her gesehen auf einer gesunden Basis. Die folgenden Jahre zeigten, dass die späteren Abteilungsleiter bei Problemen immer wieder auf die Erfahrungen und Kontakte von Klaus zurückgreifen konnten. Später wurde Klaus Ostheimer zum „Ehrenabteilungsleiter“ ernannt.
Ebenfalls bei der JHV 1991 stellt Ottmar Ernst den neuen Kompressor Bauer K14 den staunenden Mitgliedern vor. Die Gruppenstärke der Abteilung wird auf 50 erhöht und festgeschrieben.
Im August 1991 übernahm der WSV das gebrauchte Elektroboot der DLRG Großkrotzenburg. Allerdings war im Winter 91/92 eine umfangreiche Überholung mit Abschleifen, Spachteln Lackieren notwendig. Im „Werk“ wurde hierfür, dank der Hilfe von Edgar Kaufhold, ein Raum und Werkzeug bereitgestellt.
Im Mai ´92 war es leider wieder soweit. Gleich zu Beginn der Badesaison erreicht uns ein Hilferuf der Schwimmmeister des Strandbades. Eine männliche Person wird (vermutlich schon seit 2 Stunden) vermisst. Da keiner die genaue Stelle des Unfalls kennt kommt der halbe See in Betracht. Es werden sofort alle erfahrenen Taucher alarmiert. Innerhalb einer halben Stunde sind über 10 Taucher vor Ort. Die 2. Gruppe findet den Verunglückten innerhalb von 2 Minuten, aber durch Zufall. Wieder einmal direkt unter dem Sprungturm. Ein „toller“ Saisonbeginn.
25 Jahre Hallenbad Großkrotzenburg
Die Sporttauchergruppe NEPTUN nimmt mit 13 Mitgliedern an einer Tauchvorführung teil. Gleichzeitig lebt die inzwischen schon mehrere Monate anhaltende Diskussion um die generelle Schließung des Hallenbades neu auf. Die Tatsache, dass praktisch seit der Eröffnung des Bades vor 25 Jahren nichts investiert wurde, rächt sich jetzt bitter. Damals wussten wir noch nicht, dass das Hallenbad ab Anfang 1996 für viele Jahre geschlossen bleibt. In dieser Zeit fand das Tauchtraining in Grossauheim statt.
15-Jahre Sporttauchergruppe NEPTUN
Vielleicht als kleiner Ersatz dafür, dass wir persönlich das 10-jährige Bestehen wegen der damaligen Großveranstaltung nicht richtig feiern konnten, ließen wir es uns 5 Jahre später im Mai 1994 bei Karin in Hallstadt besonders gut gehen. Wie schon oft erlebt, begann die eigentliche Feier mit einem harmlosen Grillen im Freien und endete für manche am frühen Morgen mit schwerem Kopf und dem Wunsch, doch bitte nicht mehr tauchen zu müssen. Während der Feier lernte Martin Fischer, dass Bier doch gut für den Haarwuchs ist und drei zusammengestellte Stühle doch für einen ausgiebigen Schlaf des Ehrenabteilungsleiters ausreichen. Am Morgen ging es vernünftigerweise nicht zum Tauchen, dafür aber in die für die äußerst reine Luft, berühmte Dachsteinhöhle. Wer sich weit genug von uns aufhielt und nicht hinter Gründer Stephan herlief, konnte die reine Luft vielleicht sogar feststellen. Um das Lichtspektakel in der Eishöhle auf Bild festzuhalten, bedurfte es schon der ausgefeilten fotografischen Technik von Ilona. Wir haben die Bilder nie gesehen. Die Fahrt war bisher eine unserer schönsten Vereinsfahrten. Es wohnten alle unter einem Dach und es wurde rustikal gefeiert.
Unter der federführenden Organisation von Jürgen Brell wurde im Mai eine einwöchige Tauchsafari zum Roten Meer südlich von Marsa Alam durchgeführt. Die ausgezeichneten Tauchgründe brachten selbst den langjährigen Tauchern seltene Tiere vor die Tauchbrille, die sie bisher noch nicht in Natura gesehen hatten. Während der Fahrt stellte sich allerdings heraus, dass es nicht sehr glücklich war, die 23 Teilnehmer der Vereinsfahrt auf 2 Boote zu verteilen. Dies hatte diverse Nachwirkungen, die aber nach einigen Wochen ausgeräumt waren.
„Hallstadt Revival“ mit sehr traurigem Ende
Im April 1996 führte wieder eine Vereinsfahrt an den Hallstädter See. Es sollte ein Wochenende im Stil der „15 Jahr Feier“ von 1994 werden. Doch es kam leider ganz anders. Wir reisten zu ganz unterschiedlichen Zeiten in Hallstadt an. Eine Gruppe fuhr schon früher los, um schon einige Tauchgänge zu unternehmen. Dabei verunglückte unser Vereinskollege Norbert Iwanziw direkt vor der Tauchbasis tödlich. Obwohl natürlich vielen wieder nach „heimfahren“ zu Mute war, entschieden wir doch das Wochenende dazubleiben.
Erstmals seit der Gründung gab es 1997 ernsthafte Probleme mit dem Gestattungsvertrag und der Tauchgenehmigung in unserem See. Grund: Die DLRG Ortsgruppe benötigte erstmals die Hilfe des DLRG Kreisverbandes zur Deckung der notwendigen Aufsichtsdienste. Dies führte zu nicht abgesprochenen Tauchgängen im See und zu Beschwerden der Seeanlieger und von Badegästen. Nur durch massive Einwände und Beschwerden von NEPTUN und mehrere Sitzungen mit den Betroffenen und der Gemeinde konnten die Probleme gelöst werden.
20–jähriges: Fahrt zu Rolf Weyler nach Korfu
Bei NEPTUN werden besondere Anlässe oft mit einer Tauchfahrt verbunden. 1998 bot das 20-jährige Jubiläum den richtigen Anlass. Jürgen Brell organisierte in bewährter Form eine Vereinsfahrt mit über 20 Teilnehmern zur Tauchbasis von VDST-Oldi Rolf Weyler nach Korfu. Die Unterkunft in direkter Strandnähe und die gemeinsame Ausfahrt zu erstklassigen Tauchgründen hinterließen wunderbare Eindrücke. Faszinierend für uns war, wie exakt und mit welcher Begeisterung Rolf die Tauchgründe beschreibt – und das nach rund 30 Jahren als Basisleiter. Wenn man abtaucht meint man, man wäre schon mal da gewesen.
Den absoluten Höhepunkt bildete eine Strandfete mit NEPTUN´s Tauchertaufe. Aber nicht die Frischlinge wurden getauft, sondern die anwesenden Gründer (und auch die, die es auf einmal nicht mehr sein wollten).
25 Jahre zurückblickend bleiben als Highlights oft Tauchfahrten zu südlichen Gefilden in Erinnerung. Doch das wahre Highlight und gleichzeitig Basis für die Aktivitäten der Sporttauchergruppe NEPTUN ist und bleibt der See Großkrotzenburg. Hier haben fast alle Vereinsmitglieder das Tauchen gelernt – aber nicht nur Vereinsmitglieder. Im Rahmen von Tauchkursen haben hier in 22 Jahren runde 200 vereinsexterne Tauchbeginner ihre ersten Freiwassererfahrungen gesammelt. Unser See war auch schon Austragungsort für Tauchlehrertagungen und – prüfungen. Im Sommer trifft man sich fast täglich am See zum Schwimmen, Tauchen oder einfach nur zum „klönen“. Die Möglichkeit, im Prinzip täglich tauchen zu können, ist die Basis für die Tauchfertigkeit und damit auch für die Sicherheit unserer Mitglieder.
2001 wurde ein vereinsinternes Sommerfest eingeführt – mit großem Erfolg. Ein Erfolg auch deshalb, weil die Livemusik aus den eigenen Reihen kam. Winnie Smak und Horst Horneber spielten was das Zeug hält. Das Sommerfest wird zum festen Bestandteil der Vereinsaktivitäten – es werden noch viele schöne Feste folgen.
Besonders die eigenen Erfahrungen der Gründer in den ersten Jahren zeigten, dass eine solide Tauchausbildung zwingend notwendig ist. Wir steckten uns schon sehr bald das Ziel, alles dafür zu tun, um die Mitglieder in allen Bereichen des Tauchsports gründlich im eigenen Verein ausbilden zu können.
Inzwischen verfügen wir, bezogen auf die Mitgliederzahl, über eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Tauchausbildern. Im Jubiläumsjahr verfügen wir bei rund 70 aktiven jugendlichen und erwachsenen Mitgliedern über 14 Tauchausbilder: sechs Übungsleiter, zwei Tauchlehrer 1, fünf Tauchlehrer 2 und einen Tauchlehrer 3. Weiterhin haben wir Ausbilder für den Bereich des Technischen Tauchens, für die Ausbildung mit Kreislaufgeräten und für Unterwasserfotografie.
Es werden regelmäßig Ausbildertreffen abgehalten um neue Aspekte und Techniken in die Ausbildung einfließen zu lassen. Die Ausbilder werden vom Verein bei der Fortbildung unterstützt.
Auf die Erfahrung unserer Ausbilder bauen seit Jahren auch der Landes- und Bundesverband. Ausbilder von NEPTUN sind im Prüfungsausschuss für Tauchlehrer und Übungsleiter in Hessen und im Bundesverband (VDST). Seit rund 14 Jahren vergibt der HTSV bundesweite Seminare zur Ausrichtung an die Sporttauchergruppe NEPTUN.
Wir verfügten als erster hessischer Verein über eine Füllanlage für sauerstoffangereicherte Atemgase (Nitrox). Bisher wurde im Sporttauchbereich ausschließlich verdichtete und gereinigte Atemluft verwendet. Das neue Atemgas „Nitrox“ ermöglicht ein längeres und sicheres Tauchen in Tauchtiefen bis etwa 30 Meter. Außerdem werden im Sporttauchbereich zunehmend Kreislaufgeräte eingesetzt, die ebenfalls mit Nitrox oder reinem Sauerstoff betrieben werden. Die Ausatemluft wird hier zu einem Teil wieder verwendet, wodurch sehr lange Tauchzeiten möglich sind und dabei fast keine Luftblasen mehr entstehen. Sowohl für die Nitroxausbildung, als auch für die Kreislaufgeräteausbildung haben 4 unserer Tauchlehrer eine erweiterte Ausbilderlizenz erworben.
Hier ein paar Eckdaten zur Ausbildungschronik:
1983 Heinz Amend, Klaus Ostheimer, Frank Ostheimer, DTSA Gold
1983 Klaus Ostheimer, Moniteur 1 (Tauchlehrer 1), Glenans, Frankreich
1984 Klaus Ostheimer und Heinz Amend, Fachübungsleiter Tauchen, Gießen, Hessen
1984 Frank Ostheimer, Moniteur 1 (Tauchlehrer 1), Glenans, Frankreich
1986 Michael Haag und Frank Ostheimer, Fachübungsleiter Tauchen, Gießen, Hessen
1989 Erich Bück, Moniteur 1 (Tauchlehrer 1), Glenans, Frankreich
1989 Michael Haag, Assistenztauchlehrer, Herborn, Hessen
1989 Stephan Kaus und Jürgen Amend, DTSA Gold/CMAS ****.
1991 Erich Bück, Klaus Ostheimer, Frank Ostheimer, VDST Tauchlehrer 2, Bodensee,
1991 Michael Haag, Joachim Schneider, DTSA Gold
1991 Michael Haag, Joachim Schneider, VDST Tauchlehrer 1
1992 Reinhard Dahlem, Fachübungsleiter Tauchen, Gießen, Hessen
1993 Uwe Breidenstein, Burkhard Bischof, DTSA Gold.
1993 Martin Fischer, Fachübungsleiter Tauchen, Frankfurt, Hessen
1994 Martin Fischer, DTSA Gold
1994 Uwe Breidenstein und Burkhard Bischof, Fachübungsleiter Tauchen, Gießen, Hessen
1994 Martin Fischer, VDST Tauchlehrer 1, Camaret, Frankreich
1995 Klaus und Frank Ostheimer, staatl. anerkannter Tauchlehrer, Potsdam, Brandenburg
1996 Günther Fischer und Thomas Neubert, DTSA Gold
1997 Günther Fischer, Fachübungsleiter Tauchen, Gießen, Hessen
1997 Joachim Schneider, VDST Foto Instruktor
1998 Klaus Ostheimer, Frank Ostheimer, VDST Nitrox Ausbilder, Herborn, Hessen
1998 Martin Fischer VDST Tauchlehrer 2, Camaret, Frankreich
1998 Uwe Breidenstein, VDST Tauchlehrer 1, Camaret, Frankreich
1999 Uwe Breidenstein VDST Tauchlehrer 2, Camaret, Frankreich
1999 Klaus Ostheimer, Frank Ostheimer, RAB Rebreather Instructor, Bodensee
1999 Klaus Ostheimer, Frank Ostheimer, VDST Nitrox Advanced Tauchlehrer, Safaga, Ägypten
1999 Stephan Kaus, VDST Nitrox Advanced User, Safaga, Äqypten
2000 Horst Horneber, DTSA Gold
2001 Günther Fischer, VDST Tauchlehrer 1, Camaret, Frankreich
2001 Joachim Schneider, VDST Tauchlehrer 2, Lykia, Türkei
2001 Jürgen Amend und Horst Horneber, Fachübungsleiter Tauchen, Gießen, Hessen
2001 Frank Ostheimer, VDST Tauchlehrer 3, Camaret, Frankreich
2002 Andreas Fischer, DTSA Gold
2002 Uwe Breidenstein, Martin Fischer, VDST Nitrox Tauchlehrer, Großkrotzenburg
2003 Stephan Kaus, Klaus und Frank Ostheimer, TDI Trimix Advanced, Dahab, Ägypten
2004 Stephan Kaus und Timo Dörr, Fachübungsleiter Tauchen, Gießen, Hessen
NEPTUN Jugend – die Zukunft der Abteilung
Jugendarbeit ist spannend und hält den Verein jung. Keine neue Weisheit, aber wir können nach vielen Jahren Jugendarbeit stolz darauf sein, dass 2003 die ersten Jugendlichen das Tauchsportabzeichen Silber ablegten und im Jubiläumsjahr 2004 mit Timo Dörr der erste Jugendliche eine Tauchausbilderlizenz (Fachübungsleiter) erhielt.
Das Kinder und Jugendtauchen im WSV begann Ende der Achtziger Jahre. Sprösslinge von NEPTUN-Mitgliedern wollten im Sommer nicht nur ihren Eltern zusehen – sie wollten es live erleben. Jennifer Ostheimer, Boris Emmerich, Arne, Till und Julian Hallermeier und Julian Ostheimer waren die ersten NEPTUN-Taucher der 2. Generation.
Die erste organisierte Jugendtauchgruppe wurde 1997 von Uwe Breidenstein als neu gewählter Jugendleiter gegründet. Ein Jugendtraining wurde eingerichtet und die Taucherei im Sommer wurde so gelenkt, dass die ersten VDST Kinder- und Jugendtauchabzeichen abgelegt werden konnten. Uwe knüpfte Kontakte zu den Jugendleitern des HTSV und VDST. Im Oktober 2002 nahmen 8 Jugendliche an einen HTSV-Apnoe Lehrgang teil und erhielten das Abzeichen „Apnoe *“. Im Rahmen des Deutsch-Ägyptischen Jugendaustausches nahmen 2002 drei Jugendliche von NEPTUN an einer Fahrt nach Ägypten teil.
Ein Leckerbissen für die Jugendlichen aber auch für die betreuenden Erwachsenen waren die Jugendfahrten nach Österreich an den Attersee in den Jahren 2001 und 2002. Camping war angesagt. Umgeben von wunderschönen Bergen bietet der Attersee nicht nur unter Wasser Highlights für Kids und Ältere. Neben tollen Tauchgängen rundeten Wasserski- und Bananaboot fahren die Sache ab.
Im Jubiläumsjahr besteht die Tauchjugendgruppe aus sechs Jugendlichen unter 18 Jahren und sechs Jugendlichen über 18 (im Sinne der Deutschen Sportjugend).
Dank an alle Helfer und Gönner
Die Jahre, in denen Tauchen als die Trendsportart galt und viele Leute tauchen lernen wollten, nur um sich damit zu rühmen, ist glücklicherweise vorbei. Man besinnt sich wieder auf das einzigartige Naturerlebnis TAUCHEN – man kann Natur erleben und dabei Sport treiben.
Allen, die sich beim Aufbau der Abteilung beteiligt und dabei in großzügiger Weise ihre Freizeit zur Verfügung gestellt haben, unseren herzlichsten Dank. Besonders erwähnen, möchten wir an dieser Stelle, die damaligen ersten und zweiten Vorsitzenden des WSV Großkrotzenburg: Fritz Röttgen und Dieter Born, die den neuen Gedanken und Wünschen offen und hilfreich gegenüber standen. Das war damals keine Selbstverständlichkeit. Natürlich auch beim ehemaligen Sportwart Heinz Amend, der die Abteilungsgründung initiierte und bei Gisela Amend, die die Taucher besonders in der Anfangsphase bestens betreute (für Insider: und somit selbst keine Gründerin werden konnte).
Herzlich bedanken möchten wir uns auch bei unseren Tauchausbildern der ersten Stunde: Dr. Gerd Heiligenthal, Hans Krieg und Detlef Herwig.
Heute, 25 Jahre später, ist die Sporttauchergruppe NEPTUN sowohl im Verein, als auch im Landes- und Bundesverband aktiv. Den Gedanken, Jugendarbeit zu fördern und aktive Schwimmerinnen und Schwimmer des WSV weiter an den Verein zu binden, bleiben wir stets treu.
Jubiläumsfahrt: Utopia-Beach / El Quesier in Ägypten vom 16.-23.09.
Mitten in der Nacht ging es los! Um 2.00 Uhr wurden die Kahler und Großkrotzenburger Vereinsmitglieder, dank der guten Organisation von Susanne Emmerich, mit dem Mr. Minibus abgeholt und zum Flughafen gebracht. Dort traf man sich mit den Vereinskameraden aus Frankfurt und anderen Orten zum gemeinsamen Abflug nach Hurgada. Startzeit sollte um 3.40 sein. Etwas nervös wurden wir, als beim Einstieg Ricco Trageser noch fehlte, doch pünktlich zum Abflug war er dann noch da.
Nach vierstündigem Flug landeten wir in Hurgada. Danach kam die stundenlange Fahrt nach El Quesier in einem ultra-klimatisiertem Reisebus. Da keiner, außer Familie Smak wusste, wie lange die Fahrt dauerte, kam auch zehnminütig die Frage:“ Winnie, wie lang dauerts noch?“ In einer stoischen Ruhe antwortete Winnie regelmäßig:“ Noch ne halbe Stunde!“ oder „Um eins sind wir da!“ Mit der halben Stunde hatte er zwar nicht recht, aber pünktlich um ein Uhr kamen wir in unserem Hotel „Utopia Beach“ an. Dort wurden wir bereits von Horst Horneber und der Familie Como erwartet. Nach der freudigen Begrüßung konnten ziemlich zügig die Zimmer bezogen werden. Noch am Nachmittag wurde die Tauchbasis begutachtet und wir hielten ein Briefing mit Basisleiter Peter ab. Nach diesem ersten langen Tag, wurde es ein kurzer Abend und alle gingen zeitig schlafen. Am nächsten Morgen trafen wir uns an der Tauchbasis zur Gruppeneinteilung und für die ersten Tauchgänge.
Für alle Nichttaucher standen schon die von Christel Horneber und Uschi Como organisierten Liegen am Strand bereit. Dort wurde für die kommende Woche unser Domizil aufgeschlagen. Auch die ersten Tauchgänge am Hausriff verliefen erfolgreich. So konnten schon die ersten Taucher eine Delphinbegegnung in ihr Logbuch eintragen.
An diesem Abend genossen wir zum ersten Mal die italienisch-ägyptische Animation unseres Hotels, seltsam war nur, dass keiner dieses Schauspiel zu würdigen wusste, und wir unsere Abende meist auf der Terrasse vor unseren Zimmern verbrachten, was auch sehr animierend war. Für den dritten Tag waren Bootstauchgänge geplant. Die erste Gruppe machte einen Tagesausflug mit zwei Tauchgängen und Mittagessen an Bord. Die andere Gruppe wollte es erst einmal mit einem Halbtagesausflug probieren. Dieser Halbtagesausflug wurde später nur noch der „Drei-Boote-Tauchgang“ genannt, denn nach einigen widrigen Umständen und diversen Schwierigkeiten mit der Bootscrew tauchten wir vom Boot aus am Nordriff entlang. Nach diesem Tag beschlossen alle Taucher, dass es sich nicht lohne weitere Bootstauchgänge zu buchen, da die Hausriffe alles zu bieten hatten, was wir uns wünschten. Das wir auch zwischen den Tauchgängen am Strand viel Spaß hatten bleibt außer Frage.
Am letzten Nachmittag begaben sich noch einige Mutige auf eine Quadtour. Mit einem Guide vorweg ging es immer hold the line, because it`s dangerous, in die Wüste. Auch dieser Trip hat den Beteiligten viel Spaß gemacht. Zu erwähnen wäre noch, dass Irene jetzt den Spitznamen Blabla trägt und die ganz besondere Sonnenbadstellung von Horst.
Nach sieben Tagen Urlaub, gutem Essen, Sonne pur und diversen Andenken- und Schmuckkäufen ging es dann am 23.September wieder nach Hause.
Vielen Dank an Klaus Como und Irene Smak, die die Organisation dieser Fahrt übernommen hatten. Es war toll!
Textbeiträge:
Heinz Amend
Gisela Amend
Antje Swidurski
Mike Swidurski
Markus Klotz
Uwe Wittemann
- Der Großkrotzenburger See – Wiege des Tauchsports in der Region
- Tauchen als Ergänzung zum Schwimmsport
- Die Aufbaujahre 1980/81
- Antauchen im März 1980
- „Wir fahr’n zum Titisee…“
- 1982 stand der Sport im Mittelpunkt:
- Der Allgäu und seine Parkwächter
- „Wir räumen den See auf…“
- 1983 – die ersten Tauchlehrer aus den eigenen Reihen
- Trainingszeiten und ein neuer Taucherraum
- Ein Wrack im See…. das alte Sturmboot der Wehrmacht
- Das 5-Jährige Jubiläum
- Die Expansionsjahre
- Salzkammergut
- Wir bauen Taucherlampen
- „Genever und Nudelen“
- „Bodensee“
- Berlin wir kommen
- Schlechtes Wasser im See Großkrotzenburg?
- „10 Jahre NEPTUN…“
- Fritz Röttgen
- Neuer Abteilungsvorstand
- Bergung
- 25 Jahre Hallenbad Großkrotzenburg
- 15-Jahre Sporttauchergruppe NEPTUN
- Agypten 1995
- „Hallstadt Revival“ mit sehr traurigem Ende
- 20–jähriges: Fahrt zu Rolf Weyler nach Korfu
- Der See Großkrotzenburg heute – Wiege und Zentrum des Tauchsports in Großkrotzenburg zur Jahrtausendwende
- Ausbildung bei NEPTUN
- Hier ein paar Eckdaten zur Ausbildungschronik
- NEPTUN Jugend – die Zukunft der Abteilung
- Dank an alle Helfer und Gönner
- Jubiläumsfahrt: Utopia-Beach / El Quesier in Ägypten vom 16.-23.09.